Vertreter von Hilfsorganisationen fordern eine Verdoppelung der Entwicklungshilfe. Ausgerechnet! Es wäre schön, wenn Entwicklungshilfe nur nichts nützen würde. Es wäre zwar eine Verschwendung von Steuergeldern, aber immerhin hätten viele Schweizer, die in dieser grossen Industrie arbeiten, eine interessante Stelle mit sicherem Einkommen. Leider ist es viel schlimmer: Entwicklungshilfe (abgesehen vielleicht von Hilfe bei Naturkatastrophen und kriegerischen Ereignissen) nützt nicht nur nichts, sondern sie schadet. Sie festigt schlussendlich die Macht der korrupten Eliten in den betreffenden Empfangsländern, erlaubt ihnen, eingehendes Geld für privaten Luxus und Waffen zu verwenden, und sie lähmt die Eigeninitiative der Empfänger, die so in Abhängigkeit von den Geldgebern bleiben. Zum Beispiel Afrika: der Kontinent erhielt in den letzten fünf Jahrzehnten um die fünfhundert Milliarden Dollars an Entwicklungshilfe und den meisten Ländern dort geht es heute schlechter denn je. Wo ist das Geld geblieben? Was wurde damit gemacht?
Wie lange muss die Entwicklungshilfe nach Meinung der Branche noch weitergeführt werden, bis die von ihr unterstützten Länder auf eigenen Füssen stehen können? Welche Entwicklungshilfe hat bewirkt, dass China innerhalb von 30 Jahren zu einer führenden Wirtschaftsmacht wurde? Welche Entwicklungshilfen haben Brasilien, Japan, Taiwan, die ehemaligen armen Kolonien Malaysia und Singapur zu wirtschaftlichen Schwergewichten gemacht? Welche Entwicklungshilfe hat die Schweiz, welche Deutschland zu dem gemacht, was sie heute sind?