Das grösste Solarkraftwerk der Schweiz auf dem Dach des Fussballstadions Stade de Suisse produziert pro Jahr gleich viel Strom, wie das kleine, altmodische Kernkraftwerk Mühleberg in dreienhalb Stunden. Dafür bringt es den Betreibern jährlich zigtausende Franken an Subventionen ein, die wir mit Zuschlägen auf der Stromrechnung und mit Steuerngeldern bezahlen.
Es wäre interessant zu wissen, wie viele Meter ein Schnellzug an einem sonnigen Tag mit dem an diesem Tag auf dem Stade de Suisse produzierten Strom fahren könnte. (Von der Nacht wollen wir nicht reden, auch nicht von Tagen, an denen die Sonne nicht scheint). Oder wie viele kg Aluminium die Lonza im Wallis damit produzieren könnte. Oder wie viele Stunden man die Eisfläche für die Play-Off-Finals in der Postfinance-Arena mit diesem Strom kühlen könnte. Aber das will eigentlich niemand wissen – Hauptsache Energiewende.
Dass die Greenpeaceaktivisten für den idiotischen Versuch, eine Russische Ölplattform zu entern, eine angemessene Strafe erhalten ist richtig. Niemand straft dieses Organisation aber für ein unendlich viel grösseres Verbrechen: für ihre Verhinderung des Einsatzes von Vitamin A-haltigem Reis in der dritten Welt. Weil der Reis gentechnologisch entwickelt wurde, hat sich Greenpeace mit allen Mitteln gegen seine Anwendung gestellt und tut es noch immer. Millionen von Kindern in Entwicklungsländern erblinden jedes Jahr wegen Vitamin A-Mangels. Der Einsatz des Vitamin A Reises würde den allermeisten von ihnen dieses Schicksal ersparen. Aber es soll nicht sein, dank Greenpeace geht das Leiden weiter.