Antennenhysterie
Aufstand im Antennenwald, Sonntagszeitung 18. Mai 2014. Im Artikel wird berichtet von Bürgern, die sich gegen den Bau weiterer Mobilfunkantennen wehren. Doch das Bedürfnis nach mobiler Telekommunikation ist da und nimmt ständig zu.
In der Schweiz beträgt die abgestrahlte Leistung von Mobiltelefonie-Funkmasten maximal ein Zehntel der erlaubten Werte in der EU und ein hundertstel der Werte im Rest der Welt. Wegen dieser nicht nachvollziehbaren Gesetzgebung braucht es bei uns mehr Antennen um eine bestimmte Fläche zu versorgen als im Ausland.
Es gibt einen einzigen Grund, gegen Natelantennen zu sein: sie sehen nicht schön aus. Alles andere ist Einbildung, es gibt weltweit keine seriöse Untersuchung, die eine schädliche Wirkung nachgewiesen hätte.
Klassisch und immer wieder festgestellt: Irgendwo wird eine Antenne aufgestellt und bereits nach ein paar Tagen kommen die ersten Leute und klagen über allerlei Befindlichkeitsstörungen. Kopfweh, Mattigkeit, Schlafstörungen etc., etc. Und dies schon Wochen, bevor die Antenne überhaupt angeschlossen ist. Leider lassen sich die politischen Gremien von diesen Klagen beeindrucken. So gibt es bereits Gemeinden, die Antennen im Dorfkern, dort wo die Leute sind, nicht mehr erlauben, sondern nur noch ausserhalb der Dörfer – mit entsprechend schlechtem Empfang im Zentrum. Dümmer geht’s nimmer. Sollten wir es vielleicht wie in den Touristenorten in Mexico machen? Dort werden Antennen als künstlich Palmen oder sonstige Pflanzen getarnt, unter Haus- oder Kirchendächern versteckt und die ängstlichen Touristen aus Europa sind beschwerdefrei. Ganz so weit müsste man ja bei uns nicht gehen, aber ich bin überzeugt, dass wenn die Antennen etwas weniger fürchteinflössend aussehen würden, dass dann die Akzeptanz steigen würde. Warum sie nicht etwas netter verpacken?
In der Schweiz ist der mobile Empfang nicht besonders gut. Wir benötigen höhere Sendeleistungen oder mehr Antennen, auch wenn es immer Leute geben wird, die vor allem und jedem Angst haben.
Um diesen bedauernswerten Menschen zu helfen, braucht es nicht weniger Antennen, sondern mehr psychologische oder psychiatrische Betreuung.