Syrien

Asad ist ein menschenverachtender, brutaler Diktator, wie es auch schon sein Vater war, keine Frage. Wenn nun der Westen den syrischen Rebellen Waffen und logistische Unterstützung liefert, ist es klar, dass er sich rücksichtslos und mit aller Macht zur Wehr setzt. Aber sind die Aufständischen besser? Was gibt uns das Recht,  Partei zu ergreifen? Was kümmern wir uns um Syrien? Kümmern wir uns um Darfur? Um Papua-Neuginea? Um Mali? Um Georgien? Um Tschetschenien? Der Westen hat geholfen, dass es in Libyen, in Aegypten und in Tunesien zu Umstürzen kam, vor vielen Jahren haben die USA auch den Taliban in Afghastanistan geholfen, an die Macht zu kommen. Ist in all diesen Ländern jetzt etwas besser? Wird ein islamischer Gottesstaat mit Scharia-Diktatur, wie er nach diesen Umstürzen in Afghanistan bereits entstanden ist und in den anderen Ländern mit grosser Wahrscheinlichkeit kommen wird, für die Leute angenehmer sein als eine Militärdiktatur? Ich glaube nicht. Mischt Euch nicht in fremde Händel! Und ein Wort an all die Leute, die so fest wünschen, dass „man“ endlich etwas tun sollte, um den Massakern ein Ende zu bereiten: seid Ihr bereit, selber hinzugehen, Eure Söhne, Eure Männer zu schicken, damit sie dort ihr Leben lassen, in einem Bürgerkrieg, der uns nichts angeht?