1968 und die Angst
Die Antibabypille kam auf den Markt und alles veränderte sich. Es gab noch kein Aids, dafür Sex and Drugs and Rock’n Roll. Und wie! War das gut? Scheinbar nicht. Wir kämpften gegen Bevormundung, gegen alte Zöpfe, für mehr Freiheit. Lange Zeit war ich stolz, ein „Achtundsechziger“ zu sein. Heute nicht mehr. Was ist nur aus den alten Kämpfern geworden? Sie, die einst mit Parolen wie „Macht aus dem Staat Gurkensalat“ auf den Strassen demonstrierten, besetzen heute wichtige politische Aemter und vertreten freiheitsfeindliche rot-grüne Ideen. Sie wollen noch mehr Staat, noch mehr Verbote, noch mehr Reglementierungen. Die rebellische Aufbruchstimmung ist einer deprimierenden, linksalternativen Spiessigkeit gewichen. Man hat Angst. Angst vor allem und jedem. Angst vor Mobilfunkantennen, vor Autoverkehr, vor Ozon, vor Feinstaub. Angst vor einem Waldsterben, vor dem Klima, vor Kernkraftwerken, vor CO2, vor Gentechnologie, vor Wettbewerb und vor Marktwirtschaft. Es ist schlimm.