Veränderungen und Innovationen müssen von unten nach oben geschehen (bottom-up). Sollen sie von oben nach unten (top-down) durchgesetzt werden, wird es nix. „Verlagerungspolitik“, Elektroautos, Energiewende, Solarstrom, all dies soll mit Gesetzen und milliardenteuren Subventionen von oben nach unten durchgedrückt werden und ist gescheitert, resp. wird scheitern.
Welche staatlichen Gesetze und Subventionen haben die Glühlampe, das Radio, das Auto, den PC, das Natel, das Internet, Google, das Smartphone, die Digitalfotografie durchgesetzt? Keine. Es war und ist der Markt, der Innovationen zum Durchbruch verhilft – sofern sie denn gut sind.
Güter werden am zweckmässigsten auf der Strasse transportiert. Für den Personentransport eignet sich der Zug. Dies weiss Europa, dies weiss die ganze Welt. Aus diesem Grund werden die Strassen und Eisenbahnkapazitäten überall entsprechend aufeinander abgestimmt. Nur die Schweiz weiss es besser. Mit Abermilliarden Franken an Steuergeldern für die Schiene und Schikanen des Lastwagentransportes wird seit Jahren versucht, mehr Waren auf die Schiene zu bringen. Ohne Erfolg, bis heute sind es lediglich um die 20 % aller transportierten Güter, in der EU weniger als die Hälfte davon. Nun schenken wir Italien eine Viertelmilliarde Franken, in der Hoffnung, dass damit die italienischen Zufahrten zum Neat-Basis-Gotthardtunnel saniert werden. Wie lange wollen wir den romantischen Träumen einer bis heute gescheiterten und auch in Zukunft zum Scheitern verurteilten „Verlagerungspolitik“ noch nachhängen? Wann wird die Schweiz vernünftig?
Ueber 200 Mia Franken betragen die Staatsschulden der Schweiz. Dafür zahlen wir täglich 14 Mio Franken an Schuldzinsen. Die Altersvorsorge und die stark steigenden Sozialkosten werden mit vielen weiteren Milliarden zu Buche schlagen. Wäre es in diesem Fall vernünftig, die Schuldenlast zu verkleinern? Nicht für unsere Politiker. Die „Energiewende“ und die CO2-Abgabepolitik werden weit über 100 Mia kosten. Kürzlich haben wir der SBB einen neuen Gotthardtunnel für 30 Mia geschenkt, neben den jährlichen 6 Mia an Subventionen und den kommenden Betriebskosten. Als Tüpfelchen auf dem i wünscht der Ständerat nun zusätzliche 6.3 Mia Franken Steuergeld für einen weiteren Ausbau der Eisenbahn. Ist Griechenland das neue Vorbild?
„Pro Watt an installierter Leistung zahlen Sie heute für grosse Fotovoltaik-Anlagen wenig mehr als 2 Franken“ zitiert Peter Bodenmann den Fotovoltaik-Turbo Urs Muntwyler in der Weltwoche und stellt dann eine weitere Senkung des Preises „pro installiertem Watt“ in Aussicht. Das mag schon sein, aber was interessiert uns die installierte Leistung? Zählen tut die Leistung, die wir tatsächlich abrufen können. Weil es leider in der Nacht dunkel ist und weil auch sonst nicht immer die Sonne scheint, sind das in der Schweiz bei Photovoltaik Anlagen im Durchschnitt um die 25 % der installierten Leistung. Korrekt muss es also heissen: Ein Watt bezogener Leistung aus grossen Fotovoltaik-Anlagen kostet mehr als 8 Franken. Da es mit den Solarzellen allein nicht getan ist, da es ja auch deren Montage und umfassende technische Installationen braucht, dürfte der effektive Preis noch um einiges höher liegen. Gäbe es noch Solarzellen, wenn sie nicht mit Steuergeldern und Zusatzabgaben extrem subventioniert würden?
In der Schweiz stammen über 70 % des bäuerlichen Einkommens aus Subventionen. In den EU-Ländern sind es im Durchschnitt 35 %, in den USA 10 % und in Neuseeland weniger als 3 %. Trotzdem sind Agrarprodukte in der Schweiz für den Konsumenten sehr, sehr viel teurer als in anderen Ländern. Dies ist schwer zu verstehen. Wo kommt das Geld hin?